„Kultur-Flecken“ geht mit Open-Air-Ausstellung ins zweite Halbjahr(Artikel aus der Siegener Zeitung vom 27.08.2010)
mick Freudenberg. „Nischenkultur“ soll weiterhin die Stärke des Freudenberger „Kultur-Fleckens“ bleiben, „mit den Großen rundherum können wir ohnehin nicht mithalten“, sagt Friederike Schlebusch. Aber das macht gar nichts, mit dem Angebot für Herbst und Winter können sich die Verantwortlichen durchaus sehen lassen. Kunst, Kultur und Kommunikation waren die bisherigen Grundpfeiler des Freudenberger „Kultur-Fleckens“. Daran soll auch keineswegs gerüttelt werden. Künftig solle aber Kooperation als „viertes K“ verstärkt dazu kommen. „Wir wollen uns weiter mit anderen Vereinen und Organisationen vernetzen“, kündigt Friederike Schlebusch an. „Wir sind da ja auch sehr spontan. Ich habe zum Beispiel im Urlaub eine Gypsy-Gruppe gehört und gleich für uns engagiert. Die sind garnicht anspruchsvoll und wollten in meinem Garten campieren“, sagt sie.
Diese Gruppe steht aber im Herbst noch nicht auf dem Programm, dafür wird die Reihe „Sonntags um vier: Villa Musica“ mit zwei Auftritten fortgesetzt. Am 31. Oktober spielt das Duo Galante (Dominik Jung und Arnim Klüser), dazu wird Volker Bunse aus seinem Buch „Neun unerhörte Begebenheiten“ lesen. Am 28. November steht ein Auftritt des Minsker Gitarristen Kirill Ouspensky auf dem Programm. Dass es mit der sonntäglichen Veranstaltung ein wenig abgespeckter weitergeht, war schon vor einigen Monaten angedeutet worden. Mehr sei im Rahmen der ehrenamtlichen Arbeit einfach nicht mehr zu leisten, begründet Schlebusch. Sie selbst will die geführten Gruppenwanderungen durch das Wildenburger Land weiter anbieten, es gibt einen Foto-Workshop mit René Achenbach, und am 5. November sind Weigand & Genähr im Ratssaal zu Gast. Zum Auftakt der neuen Saison wird am Samstag, 4. September, im Alten Flecken um 19.30 Uhr eine umfangreiche Ausstellung mit Metallskulpturen des Freusburger Künstlers Hans-Jörg Beck eröffnet. Etwa 15 größere Objekte will Beck vornehmlich auf der Marktstraße verteilen, noch einmal so viele sind im Schaufenster von Bettendorf zu sehen. Hans-Jörg Beck, der auch wieder mit der erfolgreichen „Jungen Kunst-Schmiede“ im Herbst- und Winterprogramm vertreten ist, hat vor zehn Jahren seine Liebe zum Stahl entdeckt, arbeitet mit Abfällen und hat sich vorgenommen, diese in Bewegung zu bringen. In seinen Skulpturen wird das schon durch die Konstruktion möglich, dazu möchte er bei der Finissage am 26. September auch noch die Arbeiten bewegen, die im Rahmen der „Jungen Kunst-Schmiede“ und des bevorstehenden ersten Erwachsenen-Workshops entstanden sind und entstehen. „Und wenn sie durch dadurch bewegt werden, dass wir sie in die Altstadt transportieren“, fügt Beck an, dessen gesamte Aktivitäten unter dem Oberbegriff „Die Wiederbewegung des Abgeschriebenen“ stehen. Als Rahmen wird am 4. September
noch „Unrad“ präsentiert, Menschen auf ungewöhnlichen Fahrrädern. Zu sehen sind u.a. ein italienisches Eisfahrrad und ein Feuerwehrrad mit Blaulicht und zwei Feuerlöschern. „Ich habe einmal so etwas gesehen und dachte, es wäre eine gute Idee“, erklärt Anne Beel. Als nirgendwo ein Rad dieser Art aufzutreiben war, rief sie im Freudenberger Technikmuseum an, „mit dem wir ja seit dem Frühjahr auch zusammenarbeiten“. Dort gab es auch keins – aber Alexander Fischbach und seine Mitstreiter bauten einfach ein knallrotes Feuerwehrfahrrad. Nach der Veranstaltung wird es wahrscheinlich ins Museum kommen, eine Versteigerung könnte sich der Vorstand des „Kultur-Fleckens“ allerdings auch vorstellen. Erst einmal soll aber der Bürgermeister darauf die Ausstellung eröffnen. Das gesamte Programm liegt an den bekannten Stellen aus und ist auch im Internet unter www.kulturflecken.de ausführlich abrufbar.